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Aus der ZeitschriftSZS 4/2022 | p. 251–257Es folgt Seite №251

Der Nebenverdienst bei der Ermittlung des Invaliditätsgrades

Zusammenfassung

Mehrfachbeschäftigungen von versicherten Personen kommen in der Praxis immer häufiger vor und sind bei der Invaliditätsbemessung nach Art. 16 ATSG sozialversicherungsrechtlich relevant. In der bundesgerichtlichen Rechtsprechung lässt sich die Tendenz erkennen, dass Nebenverdienste aus Mehrfachbeschäftigungen, die ein Vollpensum übersteigen, bei der Invaliditätsbemessung nicht berücksichtigt werden sollen. Aufgrund diverser Aspekte lässt sich diese Rechtsprechungstendenz aber nicht aufrechterhalten. Das Bundesgericht hat in seiner Rechtsprechung offensichtliche Widersprüche, die einer sachlichen Rechtfertigung entbehren, dringend zu beseitigen.

Résumé

Les emplois multiples des personnes assurées sont de plus en plus fréquents dans la pratique et ont une incidence sur le droit des assurances sociales lors de l’évaluation de l’invalidité selon l’art. 16 LPGA. Dans la jurisprudence du Tribunal fédéral, l’on constate une tendance à ne pas tenir compte des gains accessoires provenant d’activités multiples qui dépassent un plein temps dans le calcul de l’invalidité. En raison de divers aspects, cette tendance jurisprudentielle ne saurait toutefois être maintenue. Le Tribunal fédéral est appelé à éliminer de sa jurisprudence les contradictions manifestes qui manquent de justification objective.

I. Einleitung

Gemäss Angaben des Bundesamtes für Statistik gaben im Jahr 2021 347000 Erwerbstätige in der Schweiz an, mehr als einer Beschäftigung nachzugehen: Somit haben 7,7% der erwerbstätigen Personen in der Schweiz eine Nebenbeschäftigung ausgeübt.1 Im Lauf der letzten Jahrzehnte hat sich der Anteil der Mehrfacherwerbstätigen, die einen Nebenverdienst erzielen, deutlich erhöht: Lag der Anteil…

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