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Aus der ZeitschriftSZS 1/2023 | p. 41–44Es folgt Seite №41

Übernahme der invaliditätsbedingten Mehrkosten für den Besuch eines Privatgymnasiums bei einem Versicherten mit Autismus-Spektrum-Störung

(Urteil 9C_131/2022 vom 12. September 2022)

Zusammenfassung

Im Urteil 9C_131/2022 befasste sich das Bundesgericht mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen die Invalidenversicherung unter dem Titel der erstmaligen beruflichen Ausbildung (Art. 16 IVG) invaliditätsbedingte Mehrkosten für den Besuch eines privaten Gymnasiums übernehmen muss. Zentraler Streitpunkt war die Eingliederungswirksamkeit dieser Bildungsmassnahme. Das Bundesgericht gelangte unter anderem zum Schluss, dass Personen mit Autismus in bestimmten Bereichen des freien Arbeitsmarktes gute Chancen haben, sich beruflich zu etablieren. Das Eingliederungsziel orientiert sich hier nicht am breiten Arbeitsmarkt, sondern an einem Nischenarbeitsmarkt für Menschen mit Autismus. Dieser setzt sich aus Stellen zusammen, die einerseits mit dem Störungsbild typischerweise verbundene kognitive Stärken nachfragen und anderseits autismusspezifische Defizite auffangen.

Résumé

Dans l’arrêt 9C_131/2022, le Tribunal fédéral s’est penché sur la question de savoir dans quelles conditions l’assurance-invalidité doit prendre en charge, au titre de la formation professionnelle initiale (art. 16 LAI), les frais supplémentaires liés à l’invalidité pour la fréquentation d’un gymnase privé. Le point central du litige était l’efficacité de la réadaptation de cette mesure de formation. Le Tribunal fédéral est notamment parvenu à la conclusion que les personnes atteintes d’autisme ont de bonnes chances de s’établir professionnellement dans certains domaines du marché libre du travail. En l’espèce, l’objectif de réadaptation ne s’oriente pas vers le marché du travail au sens large, mais vers un marché du travail de niche pour les personnes atteintes d’autisme. Celui-ci se compose de postes qui, d’une part, demandent des forces cognitives typiquement liées au trouble et, d’autre part, comblent des déficits spécifiques à l’autisme.

I. Sachverhalt

Beim 2004 geborenen A. liegen eine Störung aus dem Autismus-Spektrum (ASS; früher: Asperger-Syndrom) sowie Restsymptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) vor. Seine Eltern ersuchten die Invalidenversicherung um Unterstützung bei der beruflichen Erstausbildung, d.h. um Erstattung der behinderungsbedingten Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Besuch eines privaten…

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