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Aus der ZeitschriftSZS 2/2024 | S. 52–63Es folgt Seite №52

Das neue Verbandsbeschwerderecht der Krankenversicherer gegen Spitallisten*

Zusammenfassung

Seit dem 1. Januar 2024 haben Organisationen der Krankenversicherer von nationaler oder regionaler Bedeutung die Möglichkeit, Spitallistenbeschlüsse der Kantonsregierungen mit Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht anzufechten. Die Voraussetzungen des neuen ideellen Verbandsbeschwerderechts der Krankenversicherer werden im vorliegenden Beitrag dargestellt. Beschwerden von Krankenversichererverbänden richten sich gegen die Erteilung und/oder Verlängerung von Leistungsaufträgen an Spitäler und andere stationäre Einrichtungen nach Art. 39 KVG. Die damit einhergehenden verfahrensrechtlichen Fragen werden im Beitrag beleuchtet. Ob das Verbandsbeschwerderecht als Massnahme des Kostendämpfungspakets 1b geeignet ist, die Kosten in der OKP einzudämmen oder aus anderen Gründen eingeführt worden sein dürfte, wird abschliessend besprochen.

Résumé

Depuis le 1er janvier 2024, les organisations d’assureurs-maladie d’importance nationale ou régionale ont la possibilité de contester les décisions relatives aux listes hospitalières des gouvernements cantonaux en déposant un recours auprès du Tribunal administratif fédéral. Les conditions du nouveau droit de recours des associations d’assureurs-maladie sont présentées dans cette contribution. Les recours des associations d’assureurs-maladie sont dirigés contre l’attribution et/ou la prolongation de mandats de prestations aux hôpitaux et autres établissements hospitaliers selon l’art. 39 LAMal. Les questions de droit procédural qui en découlent sont examinées dans la contribution. La question de savoir si le droit de recours des organisations d’assureurs-maladie, en tant que mesure du volet 1b des mesures visant à maîtriser les coûts, est apte à endiguer les coûts dans l’assurance obligatoire des soins ou s’il a été introduit pour d’autres raisons, sera abordée en conclusion.

I. Einleitung

Am 1. Januar 2024 ist der neue Art. 53 Abs. 1bis KVG in Kraft getreten, der den Organisationen der Versicherer ein Beschwerderecht gegen Beschlüsse der Kantonsregierungen nach Art. 39 KVG einräumt. Die Beschwerde ist direkt beim Bundesverwaltungsgericht zu erheben. Es ist weder ein kantonales Rechtsmittelverfahren1 noch eine Weiterzugsmöglichkeit ans Bundesgericht vorgesehen. Das…

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